CHOLO Manual Seite 9 Eine Ebene Zurück Home CHOLO Manual Seite 11

seiner Kollegen: "Ihr bleibt hier und paßt auf, daß niemand rausgeht! Ihr anderen kommt mit mir! Der Captain kann sich um die Sache kümmern. Weiß der Teufel, was man hier machen soll!"
   Der Cheftechniker klopfte ein paar mal auf die Tastatur, schüttelte den Kopf und blickte dann langsam auf. "Tja, Captain, es besteht kein Zweifel: jemand hat sich am System zu schaffen gemacht. Es handelt sich eindeutig im Sabotage."
   Ein größeres Verbrechen, als sich am Zentralcomputer zu schaffen zu machen, gab es im Bunker nicht. Das Leben jedes Einzelnen in ihm hing vom Computer ab. Er ernährte jeden, kleidete jeden, sorgte für Wärme und Sicherheit. Ohne den Computer hätte es keine Überlebenden gegeben. Sabotage brachte das Leben jedes Bunkerbewohners in ernsthafteste Gefahr.
Der Captain war sichtlich schockiert. Er hatte den Posten als Captain der Friedenswächter über zwanzig Jahre lang innegehabt, und dies war das erste Verbrechen, mit dem er sich hatte befassen müssen. Er war sich überhaupt nicht sicher, wie er zu verfahren hatte.
   "Was ist eigentlich genau gemacht worden?" fragte er nervös.    "Soweit ich das schon beurteilen kann, ist der Schaden nur oberflächlich. Wer immer es war, der das gemacht hat, wollte etwas anderes. Was uns hier vorliegt, ist ein geringfügiger Betriebsschaden am Wärmeüberwachungssystem. Unser unbekannter Saboteur wollte das Sichterheitsüberwachungssystem der Hauptschaltkreise außer Gefecht setzen. Ich glaube nicht, daß er es geschafft hat, aber bei dem Versuch hat er diesen Funktionsfehler verursacht."
   "Ja, und können Sie ihn reparieren?" Der Captain wurde langsam besorgt.
   "Selbstverständlich können wir das. Der Computer sagt uns genau, was dagegen zu unternehmen ist. Das ist nur ein geringes Problem, verglichen mit dem echten Problem, nämlich die verantwortliche Person zu finden. Falls, wer immer es ist, es noch einmal probiert, haben wir vielleicht nicht mehr soviel Glück. Bei diesem System hier handelt es sich um ein Hilfssystem. Hätte er einen der Hauptschaltkreise durchbrennen lassen, hätten wir echte Schwierigkeiten haben können. Wissen Sie, wie kalt es hier unten werden würde, wenn die Heizung ausfiele?"
   Der Captain war nicht gewillt, Vermutungen anzustellen. "Niemand darf es erfahren. Herrgott, wir hätten es mit einem Aufstand

zu tun, wenn die Leute davon wüßten?"
   "Und was ist mit der Alarmhupe, die los ging? Die wird bestimmt etwas Neugier erwecken?"
   "0h, da haben wir schon bekannt gegeben daß es nur eine Übung war Das hatte sowie jeder angenommen; wir haben einfach keine Notfälle im Bunker."
   "Jedenfalls hatte wir früher keine' berichtigte ihn der Cheftechniker.
   "Können Sie diesen Kerl ausfindig machen?" fragte der Captain.
   "Ich kann nicht begreifen, wie er den Abtast Strahlen entgangen sein kann. Es kann nur jemand Ungeselliges gewesen sein. Es muß Anzeichen gegeben haben, es sei denn, er wäre heute morgen einfach aufgewacht und hätte beschlossen, den Bunker zu sabotieren. Irgendetwas ist sehr seltsam an der ganzen Sache."
   "Also, finden können wir den Mann schon, Captain, oder die Frau, das ist ganz einfach. Es muß einer aus meinem Wartungsmechanikerteam gewesen sein. Nur sie haben das nötige Wissen, um dies hier ausführen zu können."
   "Oder Sie selber" fügte der Captain hinzu.
   "Also, Sie können sofort bei mir einen Gedankentest durchführen, wenn Sie das gerne möchten. Ich habe nichts zu verbergen. Worüber wir uns wirklich den Kopf zerbrechen müßten, ist, wie wir unseren Mann rechtzeitig finden. Wir wollen ja nicht, daß er noch einmal zuschlägt."
   "Können wir nicht einfach Ihre sechs Leute hier herbringen und bei ihnen einen Gedankentest machen?" fragte der Captain.
   "Vier von ihnen sind mit Aüfträgen unterwegs, die anderen beiden können wir her holen. Aber wenn ich die anderen sofort per Alarm zurückbeordere, merkt unser Mann, daß etwas los ist. Gott weiß, was er dann tun könnte. Er ist offensichtlich verrückt."
   "Nein, wir wollen nicht, daß er in Panik gerät. Hör'n Sie, lassen Sie Ihre beiden Mechaniker sofort zum Gedankentest herkommen. Es könnte ja einer von ihnen sein. Besteht währenddessen die Möglichkeit, mit Hilfe des Computers seine Identität festzustellen?"
   "Dieser Kerl ist raffiniert. Er hatte die Sicherheitsverbindungen umgangen, so daß wir ihn nicht über seine eigene Prioritäten- Klassifizierung ausfindig machen können. Aber seine Visitenkarte ist doch irgendwo in der Maschine. Er kann sich nicht einschalten, ohne sie zu hinterlassen. Wir brauchen nur herauszufinden, an welcher Stelle wir suchen müssen.

26 27
Next Page

CHOLO Manual Seite 9 Eine Ebene Zurück Home CHOLO Manual Seite 11