grell, und Jared kniff in dem plötzlichen Licht die Augen zusammen. Sofort war das scheußlich Quieken und Kreischen zu hören, mit dem das Rudel wieder in den Tunnel zurück lief. Jared befestigte sich die Waffe wieder am Gürtel, Er wußte, daß sie ihn eine Weile in Ruhe lassen würden. Die Ratten würden zwar zurückkommen, um ihre toten Freunde zu verschmausen, aber erst in ein paar Stunden. Er hatte schon oft überlegt, wovon die Ratten sich ernährten, außer voneinander.
"Was fressen die Ratten, wenn sie keine toten Artgenossen haben?"
"Was meinst du mit 'Ratten', Jared?" fragte die vertraute, entgegenkommende Stimme.
"Du weißt, was ich meine. Ratten. Nagetiere. Die kleinen Viecher, die in deinen Kabelkanälen herum huschen. Hungrige kleine Biester mit gierigen glühenden Äuglein."
"Es gibt keine Ratten im Bunker, Jared. Er stellt eine völlig gefahrlose Umwelt dar. Es gibt hier kein Ungeziefer."
Jared seufzte. Er hatte den Computer schon öfter gefragt und immer dieselbe Antwort erhalten.
"Was ist los, hast du irgendwo eine Farm für diese Biester? Sind sie deine Proteinquelle? Was passiert, wenn welche davon weglaufen?"
Jared hatte die Theorie, daß er in Wirklichkeit genau über die Ratten Bescheid wußte, daß sie aber Teil irgendeines geheimen Planes waren, über den der Computer nichts verraten wollte. Am liebsten stellte Jared sich vor, daß sie als Nahrungsmittelquelle dienten. Niemand wußte genau, wo das Essen im Bunker her stammte. Es mußte ja aus irgendetwas hergestellt werden, schließlich war der Computer zwar sehr mächtig aber doch kein Gott. Der Computer antwortete nicht.
"Befürchtungen hinsichtlich der moralischen Verfassung der Leute, wenn sie herausfinden, daß sie alle Rattenfrikassee gegessen haben?" fragte er herausfordernd.
"Es gibt keine Ratten im Bunker" wiederholte der Computer mit derselben angenehmen Stimme. Jared lachte, drehte sich wieder auf den Rücken und versuchte angestrengt, sich zwischen den Schulterblättern zu kratzen. Mit Hilfe der Lichtquelle an seinem Schraubenzieher fand er die Schaltung, die ausgewechselt werden mußte, und ersetzte sie schnell durch eine neue aus seiner Schultertasche. "Diese Arbeit ist ziemlich geistlos."
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"Der Bunker ist auf dich angewiesen, Jared. Ohne deine Hilfe bei der Wartung könnte ich nicht mit Höchstleistung arbeiten. Ich bin sicher, daß deine Sorgfalt und dein Können von allen bewundert werden. Ich weiß, daß ich zumindest dankbar bin."
"Tja, aber du bist schließlich bloß ,ne Maschine."
Der Computer sagte nichts. "Hör‘ mal", sagte Jared, "wann, glaubst, werden wir hier alle raus dürfen?"
"Wie du weißt, werdet ihr aus dem Bunker gelassen, sowie das absolut ungefährlich ist. Bei den augenblicklichen Strahlungsgraden könntet ihr auf der Oberfläche nicht überleben."
"Na, und wann, rechnest du dir aus, wird es ungefährlich sein?" Dies war noch so eine Frage, die er schon x-mal gestellt hatte, und auf die er stets dieselbe Antwort erhalten hatte.
"Ich bin nicht so programmiert, daß ich die Wahrscheinlichkeit eines solchen Ereignisses berechnen könnte. Ich bin nur in der Lage, jeweils den augenblicklichen Grad festzustellen und bekannt zugeben."
"Wie lange sind wir schon hier unten?"
"Dein gegenwärtige Autoritätsstufe gestattet mir die Beantwortung deiner Frage nicht."
Jared hatte schon bei zahllosen Gelegenheiten versucht, heraus zu finden, wie lange der Bunker bereits existierte. Jedes mal ohne Erfolg. Es gab keine Aufzeichnungen aus der Zeit unmittelbar vor dem Krieg, deswegen die Einwohner von Cholo in ihre unter irdische Stadt geschickt worden waren. Alle Bezugspunkte, die bei der Berechnung dieser Information hätten nützlich sein können, waren aus den bestehenden Aufzeichnungen entfernt worden. Der Computer weigerte sich, in dieser Angelegenheit irgendwelche Hilfestellung zu leisten, und Jared konnte nicht verstehen, warum.
"Wer besitzt denn die nötige Autorität, um diese Auskunft zu erhalten?" fragte er.
"Ihre gegenwärtige Autoritätsstufe erlaubt Ihnen keinen Zugang zu dieser Information."
"Wer setzt die Autoritätsstufen fest?"
"Die Autoritätsstufen sind bereits festgelegt."
"Ja, aber wer setzt sie fest?"
"Ihre gegenwärtige Autoritätsstufe erlaubt Ihnen keinen Zugang zu dieser Information."
Jared gab es auf.
Captain Riley sah von seinem Bildschirm auf und schüttelte
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